three-dimensional
concepts
OBJECT

GRENZUMNUTZUNG

In Grenzbetrachtungen und einer reflektierten Auseinandersetzung mit der Thematik von »Grenzumnutzungen« suchte Michael Wolke nach Möglichkeiten eines formal/gestalterischen Umgangs mit Grenzen. Umnutzungen, in einem positiven und kommunikationsfördernden Sinne, sollten bei der Formfindung eine Option bilden, Grenzen nicht nur aufzuzeigen und in Frage zu stellen, sondern zum Besetzen und Überschreiten und zur Interaktion und somit zum partizipativen Ausprobieren einzuladen. Das Hinterfragen bestehender Trennungen und eine Auseinandersetzung mit Verboten, Gesetzen und Grenzen bietet Möglichkeiten die Grenzen eigener Freiheit auszuloten und auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen. Eine Umnutzung bietet hier den Anreiz zur Verdeutlichung der Gegenständlichkeit von Grenzgebilden und ihrer Bedeutung. Inspiriert durch Grenzstrukturen des Alltags entstanden systematisierte Bausteine für ortsbezogene Installationen im urbanen Umfeld. Mit dem zunächst befremdlichen Umgang mit Maschendrahtgeflecht schaffte Michael Wolke durch Verformungen, Verflechtungen und Verspannung neue, objekthafte Erfahrungsräume, mit der die Grenze als Freiraum und die Raumplastik, als nutzbarem Stadtmobiliar, Handlungs-spielräume im öffentlichen Raum bietet. So entstehen Freiräume als Kontraste zu den alltäglichen Einschränkungen im öffentlichen Raum.

Text: Prof. Thomas Klegin

Foto: Wolke

2010